Zahlreiche Anbieter aus Deutschland und Europa bieten kostengünstig Server zur Miete an, die zu einer lastverteilten Cloud zusammengeschlossen werden können. Ein Überblick verfügbarer Cloud Server mit Praxistests und Preisinfos.
Einleitung
Ein Cloud Server ist ein üblicherweise kostengünstiger, über das Internet oder ein privates Netz erreichbarer Server, der leicht verwaltet werden kann. Diese Definition gilt nicht für alle Szenarien. Mit einer leichten Verwaltung meine ich insbesondere das Verändern der Hardware-Ausstattung auf Knopfdruck (Auswahl eines Flavors = Hardware-Konfiguration). Je nach Anwendungsfall kann es sinnvoll sein, ein Bezahlmodell zu haben, welches abhängig von der Nutzung von Rechenzeit, Netzwerk und Festspeicher ist (Pay per use). Im Gegensatz dazu stehen reservierte Kapazitäten, die man als dediziert bezeichnen könnte. Auch Hybridmodelle der Abrechnung sind möglich.
Mit Hilfe von Kubernetes oder Docker Swarm können mehrere Cloud Server zu einer Cloud Infrastruktur zusammengeschaltet werden.
Typische Anwendungen für Cloud Server sind ausfallsichere oder zeitkritische Web Services, Node.js Anwendungen, KI-Anwendungen, lange laufende Backend-Anwendungen etwa mit PHP oder Java. Insbesondere sind aber containerisierte Anwendungen zu nennen, die oft über Docker erstellt werden.
Über eine Suchmaschine habe ich mir einige Anbieter von Cloud Servern herausgesucht und die Preise verglichen. Vereinzelt habe ich auch einen Server gemietet und versucht, Praxisaufgaben damit zu lösen.
Für Server jeder Art ist es bei Entwicklungsvorhaben wichtig, einen Root-Zugriff zu haben. Daher habe ich darauf geachtet, dass dieser im Angebot enthalten ist.
Cloud Server Angebote
Einige der Angebote habe ich getestet und mir dafür einen der Server für je einen Monat gemietet. Dann habe ich eine Anwendung mit Datenbank und Fernzugriff auf dem jeweiligen Server installiert. Vereinzelt habe ich auch Docker installiert. Je nach Konfiguration des Cloud Servers musste teilweise die Firewall umkonfiguriert werden. Die meisten Angebote haben eine feste öffentliche Netzwerkadresse inklusive, über die der Zugriff auf den Server erfolgen kann.
Weiter unten folgen in Kurzform Angebote von Cloud Servern deutscher und europäischer Firmen, die ich nicht näher betrachtet habe, die mir aber zumindest preislich und aufgrund der Regionalität einen näheren Blick wert zu sein scheinen.
Webdock
Der Anbieter stammt aus Dänemark. Mein für einen Test bestellter VPS Server von Webdock war folgender:

Um einen Vergleich mit einem Cloud Server aus einem früheren Test zu haben, habe ich mich beim Betriebssystem für Alma Linux 8 entschieden. Die Bereitstellung des Servers (Provisioning) nach Auswahl der Hardware und des Betriebssystems sowie Web-Servers dauerte ca. eine Minute.
Vorinstallierte Software (Auszug):
- Ubuntu
- Apache oder Nginx
- PHP
- MariaDB (MySQL)
- MongoDB
- Redis
- Composer
- Memcached
- PhpMyAdmin
- NodeJS
- Git
Der Serverstandort war bei meinem Test initial Nord-Amerika (Montreal, Kanada). Laut Dokumentation von Webdock ist ein Umzug auf einen anderen Standort über ein Snapshot des Servers möglich. Anscheinend habe ich im Bestellprozess nicht den richtigen Standort angeklickt. Möglich ist auch Helsinki in Finnland. Die Preise scheinen für beide Standorte die gleichen zu sein.
Der Zugriff auf den Server über WinSCP und über Putty (SSH für Windows) verlief problemlos. Obwohl in der Doku genannt, konnte ich die MariaDB nicht finden, habe sie aber schnell installieren können. Die Geschwindigkeit des Servers ließ ein komfortables Arbeiten zu. Aufgrund der zusätzlichen Absicherung der Shell-User über einen öffentlichen Schlüssel (Public Key) erfordert das Einrichten des Zugangs ein wenig mehr technische Raffinesse.
Nach geübter Installation von Java, MySQL und meinem Java-Programm unter Linux sowie einem eingerichteten Remote-Zugriff auf die Datenbank konnte ich das Programm starten. Mein persönlicher (nicht vollständig repräsentativer) Benchmark ergab eine Performanz, die ca. 72 % vom IONOS Cloud Server L betrug. Damit ist der Webdock Server für 4,99 Euro pro Monat deutlich wirtschaftlicher als der von IONOS für 24 Euro pro Monat. Etwas störend war allerdings der Verbindungsabbruch bei Webdock über WINSCP (nicht über SSH, da war alles gut). Kein Riesenproblem, weil mit WINSCP der Reconnect leicht möglich ist.
Mir war es nicht möglich, den folgenden Befehl korrekt auszuführen, um den Swap-Speicher zu deaktivieren (notwendig für eine reibungslose Kubernetes-Installation):
sudo swapoff -a
Meine Linux-Kenntnisse sind etwas fortgeschritten. Ich bin aber kein Linux-Freak. Das, was ich probiert hatte, führte nicht zum Erfolg (inkl. sudo su). Stattdessen kam die Fehlermeldung "swapoff: not superuser". Zudem hatte ich dem Shell-User über die Datei /etc/sudoers alle möglichen Rechte gegeben.
Außerdem war es nicht möglich, das zfs Filesystem auf Webdock zu installieren. Bei Servern vom Anbieter Conrise hingegen funktionierte es auf Anhieb. Bei conrise und netcup funktionierte auch der oben genannte swapoff-Befehl einwandfrei.
Ein Server ist ein Server und keine Cloud (auch, wenn viele von einem Cloud Server sprechen und damit eher ein Stück Hardware meine, die über das Internet erreichbar ist). Mehrere Server zusammen können eine Cloud ergeben. Webdock bietet eine Integration mit Cloudflare an. Ich rate davon ab, sofern personenbezogene Daten verarbeitet werden, weil Cloudflare und Datenschutz nicht so gut zusammenpassen. Wegen der öffentlichen IP-Adresse bzw. dem symbolischen Namen des Servers (URL) können Webdock-Server gut in eine Cloud-Infrastruktur integriert werden. Generell kann ein Load Balancing auch mithilfe einer eigenen Cluster-Architektur aufgebaut werden. Gut geht das beispielsweise mit Node.js. Der Single Point Of Failure könnte derart beseitigt werden, dass mehrere Load Balancing Server genutzt werden. Auch Anycast auf DNS-Ebene ist ein Ansatz. Die Anwendung, die den Aufruf macht, kann dann bei einem Timeout einen anderen Load Balancer ansprechen.
Fazit: Einfache Bestellung, einfacher Zugriff, günstig, europäischer Anbieter mit europäischem Serverstandort. Ich konnte die Kubernetes-Installation nicht perfektionieren. Einige Installationen waren faktisch nicht möglich, bei anderen Anbietern hingegen schon. Daher muss ich für Cloud-Anwendungen wie k8s leider von einer Empfehlung für Webdock absehen.
conrise
conrise ist ein Angebot der deutschen Firma nexserv GmbH. Die Preise sind gut, scheinen mir aber auf den ersten Blick teurer zu sein als bei Webdock.
Die Pauschalpreise von conrise für Cloud Server scheinen im Vergleich zu IONOS und Strato sehr niedrig zu sein (siehe weiter unten). Die Allround-Modelle werden wie folgt angeboten:

Ich habe den günstigsten Server allcon-100 für meinen Test genommen. Er sollte ca. halb so schnell sein wie der von Webdock, damit der Preis beim Vergleich noch gut abschneiden kann.
So genau konnte ich nicht herausfinden, wo der Server steht, aber es scheint Deutschland zu sein. Update: Nein, es ist Egelshoven in den Niederlanden.

Bei der Bestellung kann das Betriebssystem aus verschiedenen Versionen von Ubuntu und Debian gewählt werden. Im Dashboard kann das Betriebssystem später mit einem Klick neu installiert werden. Auch ein Upgrade auf eine andere Hardware ist leicht möglich.
Über die öffentliche IP-Adresse und den bei der Bestellung leicht konfigurierbaren Root-Zugang war ein Zugang über WINSCP spielend leicht möglich. Auch ein Login über Putty (SSH) war direkt möglich. Sollte selbstverständlich sein, habe ich aber auch schon anders erlebt. Über den Kundenbereich kann ein Backup mit einem Knopfdruck erstellt werden.
Testweise habe ich wieder meine Java-Anwendung zusammen mit der Java Runtime und einem MySQL-Server installiert. Wie schön, dass jedes Linux-Derivat andere Befehle dafür hat. Mit etwas gedanklicher Flexibilität gelingt die Installation dennoch sehr gut. Der Remote-Zugriff auf die Datenbank im Cloud gelang nach wenigen Handgriffen und bekannten Linux-Befehlen sowie einer Anpassung der MySQL-Konfigurationsdatei (Parameter bind-address auf 0.0.0.0 setzen). Im MySQL-Standard vorher noch die Benutzer anlegen und fertig.
Der Geschwindigkeitstest mit meinem Java-Programm mit Datenbank- und Dateizugriff zeigte mir, dass der conrise Server pro vCPU schneller als der von Webdock ist, obwohl er deutlich günstiger ist und einen Standort in Deutschland statt in Finnland hat. Auch ist der kleinste conrise Cloud Server pro vCPU somit nahezu genauso schnell wie der Cloud Server L von IONOS. Allerdings hat der getestete IONOS Server 2 vCPU Kerne, der von conrise nur einen. Das alles natürlich nur gemäß meines Java-Programmtests, der sicher nicht vollständig repräsentativ ist. Außerdem scheint das IONOS-Angebot einem Pay per use-Modell zugrunde zu liegen.
Anhand der Statistik zu CPU, RAM und Festplatte kann man schön sehen, ob der Server ausreichend gut ausgestattet ist oder ob ein Upgrade angebracht ist:

Die Vertragslaufzeit des Servers verlängert sich anscheinend nicht automatisch. Man muss Geld aufladen, um eine längere Laufzeit zu erhalten. Das ist nicht unbedingt ein Vorteil für die Planbarkeit, sollte aber an sich beherrschbar sein.
Fazit: Günstiges Angebot aus Deutschland ohne Schnickschnack. Docker konnte genutzt werden. Zahlreiche systemnahe Installationen und Konfigurationen, die für einige Cloud-Dienste wichtig sind, konnten ausgeführt werden. Unschön finde ich, wie sich ein Server nach Neuinstallation verhält. Man kann dabei nicht viel falsch machen: Betriebssystem auswählen, mit Passwort bestätigen, Neuinstallation starten. Dennoch hatte ich mehrfach den Fall, dass ein Login nach neuer Installation nicht gelang. Der Support antwortete sehr schnell und half weiter.
IONOS Cloud Server
Bereits in einem vorigen Beitrag hatte ich den Cloud Server des deutschen Anbieters IONOS getestet. Der Server bietet eine ordentliche Ausstattung und funktioniert tadellos. Der Preis ist aber nicht das, was ich als konkurrenzfähig bezeichnen würde. Bezahlt wird nach Nutzungsintensität, dachte ich. Das kommt etwas intransparent rüber. Die Rechnung überraschte mich, denn es wurde nach Pauschalpreis abgerechnet. ich zahlte so viel, als wäre der Computer 100% aktiv. Dabei habe ich den Cloud Server bei Nichtnutzung heruntergefahren, in der Annahme, damit Geld zu sparen.
Den IONOS Cloud Server habe ich selbst ausgetestet. Eine Remote Verbindung herzustellen, war kinderleicht. Ich nutzte dazu WinSCP. Irgendwann hatte ich es auch hinbekommen, ein Java-Programm mit MariaDB Datenbank zum Laufen zu bringen. Die Datenbank war vorinstalliert. Ich konnte nach einiger Arbeit auf der Linux-Konsole über Putty einen Port für den Remote-Zugriff von meinem Arbeitsplatzrechner öffnen und von der MySQL Workbench auf die Datenbank meines IONOS Cloud Servers zugreifen. Mit meinem Java-Programm wird ein mathematisches Problem gelöst (Magische Hexagone). Das Programm läuft ewig und eignet sich gut als Benchmark für Laufzeitmessungen.

Das Modell XS mit einer virtuellen CPU, 512 MB RAM und 30 GB schneller SSD-Festplatte kostet also 5 Euro pro Monat bei 100 % Auslastung. Das Modell L führt mein reales Java-Programm in etwa der halben Geschwindigkeit aus wie mein Desktop-PC, der ca. 2 Jahre alt ist und der damals zum mittleren Leistungssegment gehörte (mein PC hat allerdings mehr CPU-Kerne).
Möglicherweise ist der Cloud Cube eine bessere Alternative. Er wird auch nach Nutzungsintensität abgerechnet und kann über einen Data Center Designer in eine Cloud-Infrastruktur eingebunden werden. IONOS bietet kostenfreie Webinare. Ich hatte mir eines für den Data Center Designer angesehen. Der Referent war sicher kompetent, ich bezweifle aber, ob jeder der Teilnehmer die Informationen erhalten hat, die benötigt wurden. Das lag meiner Meinung nach an der sehr hohen Komplexität des Themas.
Fazit: Deutlich teurer als die Konkurrenz. Intransparentes Preismodell. Stabile Nutzung. Kubernetes (als Master) und Docker liefen gut. Das IONOS Marketing bombardiert einen andauernd mit Anrufen und Mails zwecks Upselling. Außerdem erscheinen dauernd Popups im Kundenbereich (allerdings nur auf der ersten Ebene), die neue Produkte schmackhaft machen wollen. Keine Empfehlung von mir!
Strato
Bezahlt wird pro Nutzung, nicht pauschal pro Monat.

Beispielsweise ergeben sich laut Beispielrechnung von Strato folgende Kosten für ein Einstiegsmodell mit nur einer virtuellen CPU, wenig RAM und relativ kleiner Festplatte.

Dieser Preis ist höher als der eines gleichwertigen Cloud Servers von IONOS. Das hat wenig Aussagekraft, da sowohl Strato als auch 1 & 1 Unternehmen der United Internet AG sind. Mir schrieb einmal ein Leser: „Wer mag schon IONOS?“ Ob er das auch über Strato sagen würde?
Telekom
Die Telekom bietet gleich eine gesamte Cloud-Infrastruktur an. Diese habe ich recht ausführlich getestet und in meinem Praxistest der Open Telekom Cloud beschrieben.
Weitere Anbieter
Preislich interessant erscheinen mir folgenden Anbieter aus Deutschland oder Europa, die ich nicht näher untersucht habe:
- Webtropia: Deutsche Aktiengesellschaft; VPS Server ab 4,49 Euro (Cloud VPS S: 4 CPU-Kerne, 8 GB RAM, 50 GB HDD)
- netcup: Deutsche GmbH; Serverstandort: Nürnberg oder Wien; Stundenbasierte Abrechnung; vServer ab 2,99 Euro (VPS 200 G10s: 2 CPU-Kerne, 4 GB RAM, 40 GB HDD, 0,004 €/Stunde)
- clouding.io: Spanischer Anbieter; vServer ab 3,00 Euro; Abrechnung pro Stunde (0.5 vCores, 1 GB RAM, 5 GB HDD)
- Hetzner: Deutscher Anbieter; Cloud Server ab 0,0071 Euro / Stunde oder 4,51 Euro (CX11: 1 vCPU, 2 GB RAM, 20 GB HDD)
- Host-On: Deutsche GmbH; Virtuelle Server ab 3,49 Euro (VPS 200 G5: 2 vCores; 2 GB RAM, 50 GB HDD)
- Lansol: Deutsche GmbH; vServer ab 5,99 Euro, 7 Tage kostenlos testen (VPS-P1: 2 vCores, 4 GB RAM, 50 GB HDD)
- fastpipe.io: Deutsche GmbH; Cloud Server ab 4,99 Euro (Cloud HE-2: 1 vCPU, 2 GB RAM, 80 GB HDD)
- Gamerzhost: Kleiner deutscher Anbieter; vServer Linux ab 1,99 Euro (Linux VS Micro: 2 CPU-Kerne, 512 MB RAM, 25 GB HDD)
- GCore: Luxemburg, hat problematisches „Cookie Popup“; Virtuelle Maschinen ab 0.01670 Euro / Stunde (g0-standard-1-2: 1 vCPU, 2 GB RAM, Blockspeicher auf Abruf)
- ServerStation54: Kleiner deutscher Anbieter; VPS Server ab 4,44 Euro mit kleiner Einrichtungsgebühr bei kurzer Laufzeit (VPS S Linux SSD: 4 CPU-Kerne, 8 GB RAM, 200 GB HDD)
- dogado: Deutsche GmbH; vServer ab 5,90 Euro (Cloud Server S 2.0: 1 vCore, 2 GB RAM, 100 GB HDD)
- alfahosting: Gehört zu dogado; Cloud-Server ab 5,99 Euro (Cloud-Server S: 2 vCore, 4 GB RAM, 200 GB HDD)
- Contabo: Deutsche GmbH; Cloud VPS ab 4,99 Euro + 4,99 Euro einmalige Einrichtung bei einem Monat Laufzeit = 9,98 Euro bei einem Monat Laufzeit: Lohnt sich eher nur bei längeren Laufzeiten (Cloud VPS S: 4 CPU-Kerne, 8 GB RAM, 50 GB HDD)
Achtung: Diese Liste enthält KEINE Affiliate Links. Ich erhalte kein Geld für jedwede Nennung oder Verlinkung und arbeite auch nicht mit den genannten Anbietern zusammen.
Alle Preise brutto und pro Monat. Firmen zahlen also typischerweise effektiv weniger. In der Übersicht eben habe ich willkürlich die Kennzahlen fett gedruckt, die mir für den jeweiligen Preis bemerkenswert erscheinen.
Kurioses zu Webtropia:
Bei einer Mindestlaufzeit von einem Monat beträgt die Kündigungsfrist vier Wochen. So ist es während des Bestellprozesses angegeben. Man müsste also direkt bei der Bestellung kündigen, damit der Vertrag nicht automatisch verlängert wird.
Kurioses zu netcup:
Das ist wirklich der Hammer: Ich hatte einen Server für 2,99 Euro pro Monat bestellt. Mindestlaufzeit: 0 Monate, Abrechnungszeitraum: 6 Monate. Das hatte ich zwar gelesen, mir aber nichts weiter dabei gedacht. Kein Problem, denn ich wurde direkt nach meiner Bestellung angerufen. Der Mitarbeiter wollte, dass ich mich authentifiziere. Nicht nur, dass somit meine Telefonnummer geprüft war. Nein, ich musste meine Bestelladresse wiederholen. Außerdem musste ich den Nachbarort meines Standortes nennen. Das alles für eine Bestellung von 2,99 Euro pro Monat (sofern der Server zu 100 % genutzt wird; bei geringerer Nutzung zahlt man weniger oder muss im Extremfall auch gar nichts zahlen). Zudem muss für 6 Monate im Voraus bezahlt werden, und zwar für 6 Monate Volllast des Servers. Wenn man kündigt, erhält man den zu viel gezahlten Betrag wieder zurück. Wenn man also den Server testweise nur 50 % eines Monats nutzt, kostet das ca. 1,99 Euro. Vorausbezahlen musste man aber 2,99 Euro * 6 = 14,94 Euro. Somit erhält man dann 14,94 – 1,99 = 12,95 Euro zurückerstattet. Warum eine Authentifizierung überhaupt notwendig ist, wenn a) es um maximal läppische 2,99 Euro pro Monat geht und b) im Voraus zu bezahlen ist, weiß nur netcup. Daher hatte ich den Mitarbeiter, der sagte, er mache nur seine Arbeit, gebeten, seinem Vorgesetzten zu sagen, ich wäre für ein Telefonat offen. Gerne lasse ich mir erklären, warum dieses Vorgehen notwendig sei und kein anderes, mir bekanntes Unternehmen in meinem 30 Jahren, die ich nun schon volljährig bin, mich jemals derart und unverhältnismäßig belästigt hat. Meine Kunde kenne ich meist nur von Mailadressen. Ich rufe sie nicht an. Was netcup hier selbst bei Miniaufträgen tut, könnte aufgrund des belästigenden und unverhältnismäßigen Charakters ggf. sogar rechtswidrig sein, ist meine naive Annahme. Immerhin bietet netcup einen recht umfangreich konfigurierbaren AVV an, der im positiven Sinne zumindest aufgrund der Individualisierungsmöglichkeiten seinesgleichen sucht (den Inhalt des AVV habe ich nicht im Detail geprüft).
Nicht empfehlen kann ich den quasi kostenfreien vServer VS2-free von EUServ.

Mein Test ergab für mich, dass der Server unbrauchbar ist.
Die oben genannten und noch nicht getesteten Server werde ich von Zeit zu Zeit durch Mieten und Benutzen testen. Für Ihre Erfahrungsberichte bin ich dankbar und werde diese entsprechend in diesem Beitrag sowie für zukünftige Empfehlungen berücksichtigen.
Fazit
Für wenige Euro Gesamtpreis pro Monat gibt es in der Tat zahlreiche Angebote für Cloud Server aus Deutschland. Selbst bei den etwas teureren Modellen ist der Preis so niedrig, dass die Kosten für einen Test in der BWA von Unternehmern nicht ins Gewicht fallen dürfen.
Ich persönlich nutze die großen Anbieter nicht mehr. Sie sind meiner Wahrnehmung nach nicht ausfallsicherer als die kleineren Anbieter und meistens teurer. Für größere Firmen mit höheren Anforderungen und mehr Budget mag der groß deutsche Anbieter interessanter sein.
Demnächst beschreibe ich, wie einzelne Cloud Server mithilfe von Docker, Docker Swarm oder Kubernetes zu einer Cloud zusammengeschaltet werden können. So entstehen lastverteilte, ausfallsichere Anwendungen.