Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.
Ausprobieren
Online Webseiten-Check
sofort das Ergebnis sehen
Auf meiner Webseite sind externe Links mit dem Symbol gekennzeichnet. Datenschutzhinweise · Wissensartikel

Google Ads und der Datenschutz. Diskutiert im Podcast Datenschutz Deluxe

0

Das Google Werbenetzwerk ist riesig. Viele kennen Google AdWords als eingeblendete Werbung in organischen Suchergebnissen. Auch Display-Werbung und Werbung in Smartphone-Spielen kennen viele aus leidlicher Erfahrung. Wahlwerbung ist wieder eine andere Kategorie. Wie sieht es eigentlich mit dem Datenschutz aus, wenn Google Ads Werbung geschaltet wird?

Einleitung

Wir sprechen über Google Ads. Wir, das sind Stephan Plesnik und ich. Unsere Gesprächsrunde hat ihre Heimat im Datenschutz Deluxe Podcast.

Stephan beginnt mit einem Zitat von Paolo Bulgari, dem Gründer der Luxusmarke gleichen Namens:

Werbung ist teuer. Keine Werbung ist noch teurer.

Paolo Bulgari.

Das bedeutet übrigens nicht, dass man Google Ads Werbung schalten muss. Auch das Buchen von bezahlter Online Werbung ist nicht die logische Konsequenz dieses Zitats. Immerhin handelt es sich bei Bulgari um eine bekannte Weltmarke. Genau wie Rolex werden die Preise hochgetrieben, indem ein Luxus-Image aufgebaut wird. Diese Strategie dürfte für die (prozentual) wenigsten Unternehmen sinnvoll sein.

Im Übrigens kommt es darauf an, was der Begriff „Werbung“ bedeutet. Qualität ist die beste Werbung, hat mir ein guter Freund erzählt. Heutzutage funktioniert das Freemium-Modell (ohne Google Ads) auch sehr gut.

Wie funktioniert Google Ads Werbung?

Sie geben Google Geld und Ihre Werbeanzeige, entweder als Text oder als Bild oder als Kombination. Üblich sind Varianten von Werbeanzeigen, um diese in sogenannten Split Tests (oder A/B Tests) optimieren zu können.

Google spielt Ihre Werbung auf der gewünschten Plattform aus, beispielsweise im Google Suchergebnis oder als Display-Werbung auf Dritt-Webseiten. Klickt nun ein Nutzer auf Ihre Werbeanzeige, freut sich Google. Denn dann müssen Sie für diesen Klick Geld an Google bezahlen. Zum Dank schleust Google das Werbeopfer, das auf Ihre Anzeige geklickt hat, auf Ihre Landing Page.

Das wäre ja noch OK. Leider sammelt Google aber fleißig Daten von Ihnen und mir, wenn wir uns im Internet bewegen. Wenn Sie eine Webseite besuchen, die Google Fonts einbindet, bekommt Google ein Signal über Ihren Webseitenbesuch und weiß, dass Sie sich für Domina Claudette oder Master Michael interessieren. Sollten Sie mal zur falschen Zeit am falschen Ort sein und dabei auf Ihrem Smartphone in Ihr Google Konto eingeloggt sein, kann es sein, dass Sie als Verdächtiger oder möglicher Täter ermittelt werden (gab es schon).

Das beste Argument dafür, dass Google Ads personenbezogene Daten in ausufernder Weise verarbeitet, ist der hohe Umsatz, den Google mit Werbekunden erzielt.

Würde Google Ads nicht massiv personenbezogene Daten abgreifen, dann wären andere Werbenetzwerke ähnlich attraktiv für Werbekunden.

Der Werbetreibende erhält von Google einen Identifikator für diesen Klick, der nutzerbezogen ist. Dieser Identifier heißt GCLID (oder neuerdings auch WBRAID und GBRAID). GCLID steht für Google Click Identifier. Die GCLID ist ein höchst personenbezogener Datenwert. Es ist quasi die Bürger-ID, mit der aber erstmal nur Google was anfangen kann. "Nur" ist nicht gut aus Datenschutzsicht, sondern nur für Google als Monopolist. Nur Google kennt die genaue Semantik der GCLID. Das ist das Problem aus Datenschutzsicht. Wenn nämlich ein Werbetreibender eine Konvertierung an Google zurückmelden möchte, muss er dies in datenschutzfeindlicher Weise tun, weil Google keine andere Möglichkeit gibt.

Google optimiert nun mit rechtswidrig verarbeiteten personenbezogenen Daten Google Ads und kann uns alle nun noch besser beeinflussen. Google und Facebook arbeiten ähnlich und tauschen ihre Daten über uns auch aus. Deswegen ist auch Wahlwerbung zersetzt von rechtswidrig erworbenen Daten. Mit dem berechtigten Interesse als Rechtsgrundlage kommt man bei Google Ads jedenfalls nicht sehr weit.

Wer nichts zu verbergen hat, führt ein ausgesprochen langweiliges Leben. Aber selbst langweilige Menschen sind beeinflussbar.

Wer will beeinflussbar sein?

Eine gute Nachricht gibt es: Sie brauchen Google Ads nicht. Das trifft jedenfalls auf die allergrößte Mehrzahl aller Unternehmen zu, behaupte ich. Was Conversion Tracking angeht: Auch hierfür brauchen Sie Google Plugins nicht, selbst wenn Sie Google Ads nutzen.

Über dies und einiges mehr sowie über empfohlene Maßnahmen für Erfolg im Internet sprechen Stephan Plesnik und ich im Datenschutz Deluxe Podcast.

Die vorigen Folgen im Datenschutz Deluxe Podcast sind:

Weitere Folgen finden Sie hier in der Übersicht zum Datenschutz Deluxe Podcast:

Das Beitragsbild ganz oben wurde von einem Computer-Programm und ohne meine kreative Mitarbeit erzeugt. Verwendet wurde ein KI-Programm, was ähnlich zu Dall-E ist. Die Bilder dürfen auf Webseiten frei verwendet werden, mit der Bitte, eine Verlinkung auf diesen Blog zu setzen.
Wer schreibt hier?
Mein Name ist Klaus Meffert. Ich bin promovierter Informatiker und beschäftige mich seit über 30 Jahren professionell und praxisbezogen mit Informationstechnologie. In IT & Datenschutz bin ich auch als Sachverständiger tätig. Mir sind juristische Gegebenheiten nicht fremd. Meine Ergebnisse gewinne ich durch Betrachtung von Technik und Recht. Das scheint mir absolut notwendig, wenn es um digitalen Datenschutz geht. Über Ihre Unterstützung für meine Arbeit würde ich mich besonders freuen. Als Geschäftsführer der IT Logic GmbH berate ich Kunden und biete Webseiten-Checks an.
Bitte nutzen Sie bei Verwendung meiner Ergebnisse die Quellenangabe oder verlinken Sie gut wahrnehmbar auf diesen Artikel:
Einen Kurzlink oder eine Bestätigung für Ihre Quellenangabe erhalten Sie kurzfristig auf Anfrage. Ein Teilen oder Verteilen dieses Beitrags ist natürlich ohne weiteres möglich und gewünscht.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Nächster Beitrag

Facebook Fanpage der Bundesregierung: Datenschutz und Verbot werden ignoriert