Fragen von Lesern sowie Zuhörern des Datenschutz Deluxe Podcasts zum Server Side Tracking, Cookies und anderem widmen wir uns. Im Podcast diskutiert Frank Kremin mit mir diese Themen. Wir greifen damit das auf, was sich in den vorigen Folgen angesammelt hat.
Der Datenschutz Deluxe Podcast geht in die nächste Runde. Die fünfte Folge widmet sich Themen, die Leser dieses Blogs sowie Hörer des Podcasts eingereicht haben.
Server Side Tracking
Das Thema Server Side Tracking wird immer populärer, seit Cookies als abzuschaffen gelten. Das Grundprinzip ist, dass ein Nutzer zwar immer noch nachverfolgt wird, das aber nicht mehr durch Verteilen der Daten an Dritte aus dem Browser heraus passiert, sondern ein Umweg über den Web Server gegangen wird.
Aus Datenschutzsicht ändert sich zunächst wenig. Manche nutzen diese Möglichkeit womöglich, um ein Tracking zu verschleiern. Im Gegensatz zum serverseitigen Tracking geht das serverseitige Tagging noch weiter. Es reichert nämlich die Nutzerdaten an, bevor diese an Datenpools von Drittanbietern weitergegeben werden. Auch die Skalierbarkeit bei großen Webseiten mag ein Grund für diese beiden Ansätze sein.
Dem Thema habe ich mich bisher unter anderem in folgenden Beiträgen gewidmet:
- Serverseitiges Tracking: Unterschied zum Client Side Tracking und Datenschutzaspekte
- Ausflug: Conversion Tracking ohne Cookies
- Server side tracking mit Cookies: Warum?
- Google Analytics und SST
Cookies und Cookie Popups
Das Thema ist so umfangreich, dass es bereits eine eigene Podcast-Folge dazu gab. Darin ging es unter anderem auch um die fragwürdige Idee einer zentralen Einwilligungsverwaltung.
Viele meinen, Cookies würden (auch) auf einem Server verwaltet. Das ist falsch. Cookies existieren nur auf Endgeräten oder Endeinrichtungen.
Cookie Popups sind der Versuch, einwilligungspflichtige Vorgänge datenschutzrechtlich sauber abzubilden. Das funktioniert aber meistens leider nicht. Der Hauptgrund: Webseitenbetreiber verlassen sich auf vorgefertigte Lösungen, die nicht funktionieren. Die Anbieter dieser „Lösungen“ (das Wort ist schon falsch) tun oft so, als würde es sich um Lösungen handeln.
Im Podcast sprechen wir auch darüber, ob man überhaupt anonym im Internet surfen kann und ob bereits vor dem Ablehnen über ein Cookie Popup Daten des Nutzers zu Dritten fließen. Auch geht es um die Frage, ob Cookie Popups automatisch weggeklickt werden können.
Wie mir ein Zuhörer oder Leser mitteilte, gibt es eine Browser-Erweiterung, mit der Cookie Abfragen automatisch weggeklickt werden können. Sie heißt I don't care about cookies. Mein Test mit einer handvoll Webseiten war positiv. Mich würde interessieren, ob es Webseiten gibt, auf denen die Erweiterung nicht funktioniert.
Weitere Beiträge von mir zu diesem Themenkomplex (Auszug):
- Cookies sind keine Textdateien: Bitte ändern Sie Ihre Datenschutzerklärung, sofern Sie nicht nach Ausreden suchen wollen
- Cookie Popups funktionieren nicht
- Großer Praxistest von Consent Tools
- Was sind Cookies?
- Reichweitenmessung: Cookies erlaubt?
Weitere Themen
Wir widmen uns auch YouTube Video Plugins, der Möglichkeit, Datenkraken so wenig Futter bzw. Daten wie möglich zu geben. Hierfür gibt es sogar eine Hardware-Lösung. Auch gehen wir auf die Reichweitenmessung ein, die statt Tracking für die meisten Website-Betreiber völlig ausreichend ist.
In dem Zusammenhang möchte ich eine Empfehlung aussprechen: Wer eine Webseite mit sehr wenig Inhalt betreibt, benötigt weder einen Tracker noch einen Besucherzähler. Zuerst sollten mehr Inhalte geschaffen werden. Dann ergibt das Besucherzählen vielleicht Sinn, oft aber auch dann nicht.
Den Podcast gibt es hier:
Wenn Sie ein Tool kennen, mit dem Cookie Abfragen umgangen werden können, melden Sie sich doch!
Die bisherigen Folgen mit weiterführenden Informationen finden Sie hier:
- Folge 1: Spannende Datenschutzfragen
- Folge 2: Cookies und Cookie Tools
- Folge 3: Google Topics und Google FloC (das Ende aller Cookies? Nein!)
- Folge 4: Reichweitenmessung für Webseiten und Apps
Gerne nehmen wir Ihre Fragen in zukünftigen Folgen auf. Schreiben Sie einfach einen Kommentar unter diesen Beitrag (wird nicht veröffentlicht, sofern reine Frage für den Podcast, sondern aufgegriffen), eine Mail an mich oder nutzen Sie die Möglichkeit auf Datenschutz Deluxe